Ich kann nichts dafür

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Entspannter leben dank guter Ausreden?

Eigentlich sollte zum Nikolaustag ein besonders tolles Geschenk an alle Leser rausgehen. Wird leider nichts – aber ich kann nichts dafür. Hatte den ganzen Tag an einem wichtigen Auftrag zu arbeiten. Hat länger gedauert als erwartet. Jetzt, am späten Abend, ist keine Zeit mehr. Kraft habe ich auch keine mehr.

So ist das mit den Ausreden. Du hast etwas zugesagt, was Du nicht halten konntest. Es soll und darf aber nicht so aussehen, als wäre es Deine Absicht, Deine Schuld. Wir alle halten gerne an unserer Unschuld fest: „ich kann nichts dafür“.

Wir alle sehen uns gerne positiv. Dahinter steckt die Idee, dass wir gerne die Person in uns sehen wollen, die unseren idealen Vorstellungen entspricht. „Die Welt wäre besser, wenn alle so wären, wie ich sein möchte.“ Für diese Idee verdrehen wir schon mal die Wahrheit – vor anderen und uns selbst.

Ein wesentlicher Antrieb dafür sind die Menschen, mit denen wir uns umgeben. Wir brauchen und wollen ihre Anerkennung und Zuneigung. „Ich hatte keine Lust“ ist dafür keine geeignete Formulierung. Lieber erzählen wir etwas, das besser ankommt – die Ausrede ist da.

Ausreden erhalten die Freundschaft.

Kannst Du eine Zusage nicht halten, ein Ergebnis nicht liefern, dann nennst Du dafür Gründe, die in Deiner Umgebung akzeptiert sind. Du benimmst Dich so, wie erwartet. Gibst Du zu erkennen, dass Dir die Sache nicht so wichtig war, Du keine Lust hattest, dann stellst Du Dich ausserhalb Deiner Gruppe. Ein Konflikt würde sichtbar und müsste bearbeitet werden.

Ausreden verhindern Lösungen.

Die eigentlichen Gründe für die nicht erfüllte Zusage bleiben im Dunkeln. Klärung ist damit nicht möglich. Im schlimmsten Fall leidet jemand an Deinem Versäumnis und kann die Sache ausbaden. Du kannst ja nichts dafür.

Mit einer Ausrede lädst Du Schuld auf Dich. Irgendwann meldet sich Dein Gewissen. Du verlierst Kraft, Du kannst immer schwerer entspannt und offen auftreten. Selbst wenn Dich niemand erwischt hat – Du selbst kennst die Wahrheit.

Es bleibt also abzuwägen. Soll die Bequemlichkeit siegen, oder konfrontierst Du Deine Mitmenschen mit Deinen wirklichen Motiven? Den jeweiligen Preis kennst Du jetzt.

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